"STADT/BURG BLANKENBERG"
53773 Stadt Blankenberg/Hennef
Nordrhein-Westfalen
Ich kann mir gut vorstellen wie die Grafen
"EBERHARD I. und HEINRICH I. von SAYN"
in der um 1150 von ihnen erbauten Burg, hoch oben auf einer Felsnase hoheitsvoll residiert haben.
Von hier aus konnten sie das Siegtal überblicken, bis an die Ränder des Bergischen Land und zum Westerwald schauen und eventuelle feindliche Angriffe früh genug erkennen.
Nachdem die "GRAFEN von SAYN" ohne Erben verstorben waren, ging die Burg erst in den Besitz der "HERREN von HEINSBERG" und später
an die "GRAFEN von BERG" über.
Im
wurde die Burg von den schwedischen Truppen erobert und besetzt. Später wurde sie in großen Teilen zerstört und dem Erdboden gleichgemacht.
An einem Sonntag bei angenehmen Temparaturen fahre ich los um mir die Reste der Burg und den Ort aus der Nähe anzuschauen.
In Stein, an der
mit ihrem schönen Fachwerkambiente und dem idyllischem Biergarten, biege ich links ab und komme auf der serpentinenreichen schmalen Straße, zu dem unterhalb der Burg liegenden Parkplatz.
Kurzentschlossen entscheide ich mich dafür, erst einmal Blankenberg anzusehen, da ich schon viel darüber gehört habe wie schön
der Ort mit seinen guterhaltenen Fachwerkhäusern sein soll.
Ein kurzer Abstecher zum "KÖLNER TOR" und dann weiter
zur 1644 erstmals erwähnten "WECHSELPORZ".
In der Nähe des "ZWINGERS" und rechteckigem Halbturm,
befindet sich ein "WEINBERG".
Dieser wurde 1985 zur Erinnerung an die frühere Weinbautradition von einem Privatmann angelegt.
Kurz vor dem "KATHARINENTURM" steht ein riesengroßer
um 1620 gebauter "BAUMKELTER", welcher im Rheinland eine absolute Rarität darstellt..
Die geheimnisvolle Holzskulptur der Künstlerin
erweckt mein Interesse.
Sie ist Teil des Erlebnisweg für Kinder unter dem
Motto:
"Rettet die Stadt Blankenberg".
Mein Versuch genau so diabolisch zu lächeln ist wohl nicht so ganz gelungen.
Ein paar Schritte, dann bin ich am "KATHARINENTURM".
Hier wurde ein "HEIMATMUSEUM"
eingerichtet, in dem Gegenstände zur Geschichte und Leben der
Menschen in der Stadt und Burg und noch vieles
anderes mehr gezeigt wird.
Durch den Durchgang, der sogenannten "HALLE" komme ich auf den Kirchplatz und betrete die 1245 gebaute
1983 wurde sie durch einen Brand fast vollständig zerstört und
bis 1987 wieder aufgebaut.
Die etwas kühlen Farben der Kirche läßt die 1927/28
gefunden Fresken besonders schön hervortreten.
1987 wurde die durch den Brand zerstörte Orgel von der Orgelbaufirma "KLAIS" aus Bonn neu erbaut und ist ein großer weiterer Blickfang.
Wieder draußen gehe ich auf den Kirchhof. Hier stand in den Anfängen ein Kloster, welches später nach Zissendorf verlegt wurde.
Ein kleiner Friedhof der malerisch von der Stadtmauer umrandet wird,
erinnert noch daran.
Zurück am "KATHARINENTURM". Dort steht eines der ältesten Häuser,
das
welches um 1600 gebaut worden ist.
Hier mache ich ein bisschen Siesta und verspeise einen leckeren Eisbecher.
Danach erkunde ich die andere Rückseite der Stadtmauer in Richtung
"GRABENTURM".
Hier finde ich Natur pur und es ist die reinste Erholung diesen Weg zu gehen.
Da war doch noch was.....
Ach ja!!
Eine Burg,
wollte ich doch noch besichtigen.
Gesagt getan, aber erst einmal führt mich mein Weg ins Leere, beziehungsweise vor ein verschlossenes Tor mit dem Hinweis das sich dahinter Privatbesitz befindet.
Wieder zurück auf den Parkplatz ist der richtige Weg schnell gefunden.
Auf dem Plateau angekommen,
gehe ich zu einer Bronze, die das Aussehen der Burg und Stadt Blankenberg aus der Zeit um 1500 darstellt.
Es ist ein Tastmodel für sehbehinderte Menschen. Hier kann man sich durch Fühlen mit den Händen/Fingern vorstellen, wie die ehemalige Burganlage gestaltet war.
Im übrigen sind alle Beschriftungen auf der Bronze in Braille- und Normalschrift.
Da die Burg in der Vergangenheit weitestgehend zerstört worden ist, stehen hier nur noch das Pfortenhaus, ein mächtiger Turm aus dem 15. Jahrhundert und Reste des Palas.
Vom "BASTIONSTURM" habe ich einen weiten und schönen Blick ins
Ahrenbach-und Siegtal.
Außerdem wurde auf dem "Zwingerplateau" von der
Dipl.-Biologin S. Heyd ein "BURGGARTEN" angelegt, in dem sich
etliche Pflanzen aus der Roten Liste befinden. Dieser Garten kann jederzeit während der Burgöffnungszeiten besichtigt werden.
Weil das Wetter es gut mit mir meint, schlendere ich nochmal zurück zum Burghof, der von schönen Fachwerkhäusern aus dem
17.-19. Jahrhundert umsäumt ist.
Wie zum Beispiel das "HAUS SONNENSCHEIN" von 1735.
In einer Seitenstrasse entdecke ich das sogenannte
"RUNENHAUS" (1740).
Es beherbergt im Untergeschoss ein kleines Weinbaumuseum.
Ein bisschen spaziere ich noch durch die schmalen Straßen von "BLANKENBERG" und bleibe sehr oft stehen, weil ich immer wieder was Neues, Schönes entdecke. Liebevoll angelegte Vorgärten mit tollen Accesoires oder die wunderbar restaurierten Fachwerkhäuser.
Auf eines davon gehe ich jetzt zu.
Das "CAFE KRAY", eine ehemalige Schule von 1868 besuche ich zum Abschluß des schönen Tages. Von der Terrasse gibt es eine wunderbare Aussicht über das Tal und bei gutem Wetter soll man von hier sogar bis Köln schauen können.
Außerdem, wer kann schon bei der besonderen Spezialität des Hauses,
den hausgemachten Windbeuteln mit verschiedenen Füllungen, widerstehen. (Ich jedenfalls nicht!!!)
Ich habe heute einen wunderschönen Tag, in der Stadt Blankenberg verbracht.
Einen Spaziergang von etwa eineinhalb Stunden um die Stadtmauer gemacht, das Wetter war dazu ideal.
Die fantastische Natur, die malerische Fachwerkatmospäre
genossen und habe natürlich auch leckeres gegessen/getrunken.
Ein Besuch hierhin ist immer lohnenswert und auch ich werde bald wiederkommen.
In diesem Sinne
bis bald
Eure
Kar So
Innerhalb der historischen Stadtmauer wohnen heute ca. 600 Einwohner.
Ein kleines bisschen Geschichte zu Blankenberg:
Der Name Blankenberg kommt wahrscheinlich daher, das zur Sieg hin nur das blanke Gestein zu sehen ist. Urkundlich erwähnt wurde Blankenberg erstmalig 1171. Die Burg Blankenberg ist zwischen 1150 und 1180 errichtet worden. Ursprünglich war sie im Besitz der "GRAFEN VON SAYN". 1245 erhielt Blankenberg die Stadtrechte. Nach einer wechselvollen Geschichte, in der die Burg zu großen Teilen zerstört wurde, sind heute die Burganlage, vier Türme und die Stadtmauer gut erhalten geblieben. Obwohl Blankenberg ein Teil der Gemeinde Hennef ist, wurde 1953, in Erinnerung an einstige Freiheiten, der Ort in Stadt Blankenberg umbenannt.
Schaut euch doch auch meinen Bericht über die traditionelle Katharinenkirmes in der Stadt Blankenberg an:
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