"KOLUMBA"
Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Köln
Nordrhein-Westfalen
Ein fast leeres Museum.
Ist das überhaupt interessant genug für eine Besichtigung??
Im Hintergrund läuft das Radio und ich höre so zwischendurch Satzfetzen wie:"Leeres Museum öffnet ein Wochenende lang seine Räume für Besucher". Das soll interessant sein, frage ich mich ungläubig. Schnell werde ich bei Google fündig. Das "KOLUMBA" , Kunstmuseum des Erzbistums Köln, öffnet sein fast leergeräumtes Haus für ein Wochenende. Anlass ist das zehnjährige Bestehen des Museums, welches mit dieser ungewöhnlichen Aktion gefeiert werden soll und ein Wechsel der Ausstellung.
Mein Interesse ist geweckt, ich fahre hin und sehe erstaunt, wie gut es dem Architekt "PETER ZUMTHOR" gelungen ist, 2009 die Überreste der Kirche "St. KOLUMBA" in den sehr modernen Neubau des Museums mit einzubeziehen.
Gespannt betrete ich das "KOLUMBA". Ich bekomme ein Informationsblatt, auf dem vermerkt ist, was im Museum zur Zeit an Ausstellungen vorhanden ist.
Im Eingang begrüsst mich die Installation "INDIVIDUELL" (oder kleine Privatgespräche) von "ERIC HATTAN". Hier ist im wahrsten Sinne -alles auf den Kopf gestellt-.
Für dieses Kunstobjekt haben die Mitarbeiter/innen, Stühle, Schuhe und Kleidungsstücke aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung gestellt.
Eine schmale Treppe führt mich ein Stockwerk höher in die nächsten Räume. Hier werden einzelne Videosequenzen an die Wände projektiert .
Was mich immer wieder erstaunt ist, das die leeren Räume allein durch die Licht-und Schattenspiele sehr abwechslungsreich wirken. Es ist eine eigenartige Stimmung. Man konzentriert sich viel mehr auf die Ausstattung, Farbreflexe der Wände und auf die sehr schönen Ausblicke aus den Fenstern.
Dafür, das es als leeres Museum angekündigt worden ist, gibt es doch erstaunlich viel zu sehen. In einem anderen Raum wird eine tolle, künstlerische Aktion des "KUNSTHAUS KAT 18" präsentiert. Unter der Leitung der tschechischen Künstlerin
"EVA KOT'ÁTKOVÁ" wurde hier das
"BÜRO, FÜR AUGE, NASE, ZUNGE, MUND, HERZ, HAND und MASKE " eingerichtet.
Das Ziel des Kunsthaus Kat18 ist (nach eigenen Aussagen)
die "künstlerischen und kulturellen Prozesse zu fördern, mit dem Ziel, die Lebensbedingungen der Künstler/innen der Ateliergemeinschaft in der Gesellschaft zu verbessern".
Ich finde hier sehr interessante Arbeiten und kann den Künstlern/innen auch bei ihrer Arbeit zusehen.
Auf meinem weiteren Weg finde ich verlasene Büro-und Arbeitsräume.
Ein sehr spektakuläres Objekt steht in einem weiteren Raum. Der "INTERDICTOR" von "MAREK POLIKS" ist eine raumschiffartige Klangmaschinerie. Zu meinem grössten Bedauern habe ich die Klangvorstellung dieses Kunstobjektes (das an StarWars erinnert) verpasst.
Auf dem Weg zum Ausgang setze ich mich einen Moment in den Innenhof.
Er ist eine kleine grüne Oase inmitten des Museums und zudem heute ein Ort der Stille.
Mein Fazit über den Besuch eines (fast) leeren Museums.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, das es hier so viel interessantes zu sehen gibt.
Wahrlich das war ein Museumsbesuch der
" ganz anderen Art" aber trotzdem sehr informativ und aufschlussreich.
-Weniger ist manchmal mehr- Das kann ich heute nur bestätigen und ich verlasse das Haus mit dem Gefühl, heute etwas ganz besonderes erlebt zu haben.
PS. Ab dem 15. September 2017 präsentiert das "KOLUMBA" übrigens eine neue Ausstellung.
Ich werde mir diese anschauen und darauf bin ich schon sehr gespannt.
Bis bald im Museum "COLUMBA"
Eure
Kar So
PS: Hinter allem was blau hinterlegt ist, versteckt sich ein Link!
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