"SAMHAIN"
-FESTUNG BOURTANGE-
Niederlande
"SAMHAIN"
war das keltische Silvester. Es gab damals nur zwei Jahreszeiten.
In der Nacht vor Allerheiligen ging die
Sommer-in die Winterhälfte über.
Man sagt über diese Nacht:
"Der Übergang von einem Zwischenraum zum anderen ist Niemandsland.
Es herrscht weder Ordnung noch Gesetz. In dieser Nacht ist alles möglich, da die Wände zwischen den Welten dünn sind oder sich sogar auflösen werden.
Man könnte diese Nacht auch als wirbelndes Chaos bezeichnen"
Hier ist eine interessante Quelle:
http://www.jahreskreis.info/files/samhain.html
Das interessiert mich doch sehr und "Wirbelndes Chaos" hört sich aufregend an.
Also stürze ich mich in das Abenteuer "SAMHAIN"
Mein Ziel die
in den Niederlanden.
Die "FESTUNG BOURTANGE" ist heute ein bewohntes Museumsdorf.
1580 beauftragte "WILLEM von ORANIEN" den Bau eines Fort, mitten im Moor, an der Grenze zu Deutschland.
"WILHELM LUDWIG von NASSAU" begann 1593 mit dem Bau.
Die Festung sollte die reiche Hansestadt Groningen vor räuberischen Überfällen schützen.
Auch den Angriff des münsterschen Bischofs Christof Bernhard von Galen
-auch Bommenberend- genannt gelang es nicht die Festung einzunehmen.
1851 wurde die Festung aufgegeben und war fortan nur noch ein Bauerndorf.
Zwischen 1967 und 1992 wurde die Festung, auf Initiative der Gemeinde Vlagtwedde, naturgetreu wieder aufgebaut. Auf dem Gelände befinden sich auch mehrere Museen in denen man sich ausgiebig informieren kann.
Bei diesem Abenteuer würde ich euch heute gerne mitnehmen.
Die Anlage betrete ich über eine Brücke und gehe an, mit Spinnweben geschmückten Hecken vorbei. Die Vorfreude auf das Fest wächst, da mir schon einige Menschen, dem Anlass entsprechend gekleidet, entgegen kommen.
Nach dem Überqueren einer weiteren Brücke und Bezahlung des Eintritts von 8,50 Euro, halte ich mich rechts und gehe auf einen kleinen Mittelaltermarkt und ein toll dekoriertes Gebäude zu.
Hier noch ein paar Impressionen.
Nachdem ich die Treppe im Haus wieder runterkomme, erwartet mich schon ein gruselig aussehender Bootsführer, der mich zu einer Fahrt auf die vielen Wasserkanäle im Fort einlädt.
Die 10,00 Euro für die Fahrt haben sich wahrlich gelohnt. Von der Wasserseite her und dabei die unberührte Natur rund um die Festung zu erleben, ist schon etwas ganz besonderes.
Eine halbe Stunde später bin ich wieder an Land und spaziere gemütlich auf das "MÜNSTERSCHE TOR" zu.
Da es noch ein bisschen dauert bis die Dämmerung eintritt, beschliesse ich einen Rundgang durch das Museumsdorf, welches heute noch von ca. 50 Personen bewohnt wird, zu machen.
Hier ein paar Eindrücke in Bildern.
Auch über den hohen Damm mache ich noch einen Spaziergang und wieder ist es eine ganz andere interessante Perspektive die sich hier anbietet.
Irgendetwas knurrt laut. Erschreckt drehe ich mich um. Aber da ist nichts. Es war mein Magen der sich lauthals gemeldet hat. Also mache ich mich auf den Weg um etwas zu essen, bevor es dunkel wird.
Übrigend.... es sieht nur so aus als wenn ich ganz allein in der Festung wäre.
Hier der Beweis.
Im fantastisch dekorierten " 's LANDS HUYS BOURTANGE" setze ich mich draussen auf den Marktplatz um das mittlerweile sehr rege Treiben, während des Essens zu beobachten.
Mit Einbruch der Dunkelheit füllt sich der Platz und die Gassen, trotz des Sturms und des ab zu einsetzenden Regens.
Am meisten imponieren mir im Moment die prächtig herausgeputzten Stelzenläufer, die mit einer Grazie ohnesgleichen daherlaufen und einfach Traumfiguren sind.
Aber auch der schwarze Raabe ist nicht zu verachten und vor allem die Kinder haben viel Spass mit ihm.
Unbedingt erzählen muss ich noch wie es mir in der "Griezel Grot" ergangen ist.
Es fing ganz harmlos in einem Hauseingang an. Ganz toll dekoriert weckte er meine Neugierde. Ich betrete den Hof und entdecke da schon sehr gruselige Sachen. Aber seht selbst.
Gefragt ob ich die unterirdischen Gänge auch erkunden möchte, gehe todesmutig die steile Treppe runter ins Dunkle.
"Freunde der Nacht" Nicht nur ich habe hier das eine oder andere Mal laut aufgeschrien vor Schrecken.
(Die Fotos durfte ich nachträglich noch mit Hilfe einer Taschenlampe machen.Ein grosses Dankeschön an die Familie Swarts, die mir die Erlaubnis dazu gegeben hat.)
In der Griezle Grot steckt jede Menge Arbeit und Engagement wie in diesem gesamten Fest..
Vom Marktplatz höre ich Musik. Hier haben den ganzen Tag über schon mehrere Bands, Mittelalter-u. Irische Folkmusik dargeboten.
Mit Einbruch der Dunkelheit hat sich hier alles in einen mystischen Ort verwandelt. Es begegnen mir die vielfältigsten Erscheinungen, vom Höllen-oder Kirchenfürst, Nachtwächterin, oder der ganz in seine Musik vertiefte am Rand sitzende Geselle, Freund Hein und viele andere Gestalten. Selbst "Gandalf den Grauen" habe ich getroffen.
Auch das gesamte Umfeld hat sich durch die verschiedensten Beleuchtungen sehr verändert und ist wunderschön anzusehen.
Fast am Ende meine Berichts, hier noch einige Fotos von dem schönen Mittelaltermarkt.
Es wird Zeit in mein Hotel zu fahren, denn es hat mittlerweise heftig angefangen zu regnen und auch der Sturm hat um einiges zugelegt.
So gehört es sich wohl für eine solche Nacht.
Zurückbleiben wird noch lange die Erinnerung an das aussergewöhnliche Fest
"SAMHAIN" von Bourtange.
Bis zum nächsten Abenteuer.
Vaarwel
Eure
Kar So
...und wer jetzt noch nicht genug hat, für den gibt es nach einem Klick auf das Bild die komplette Fotostrecke.
(Wie immer kann eine Slideshow gestartet werden. Ein Klick aufs erste Bild und mit dem Cursor auf den Pfeil gehen.)
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